Slitgrafts sind eine Technik der Haartransplantation, die vor allem in den 1980er und 1990er Jahren weit verbreitet war. Der Begriff „Slitgraft“ leitet sich aus den beiden englischen Wörtern „slit“ (Schlitz) und „graft“ (Transplantat) ab. Bei dieser Methode werden schmale, längliche Schlitze in die Kopfhaut geschnitten, in die dann kleine Bündel von Haarfollikeln transplantiert werden.
Im Detail funktioniert die Slitgraft-Methode wie folgt: Zunächst entnimmt der Chirurg Haarfollikel aus einem Spenderbereich des Kopfes, typischerweise vom Hinterkopf, wo das Haar genetisch resistent gegen Haarausfall ist. Diese Follikel werden in kleinen Gruppen, oft 4-10 Haare pro Transplantat, aufbereitet. Anschließend werden in den kahlen oder ausgedünnten Bereichen der Kopfhaut winzige Schlitze gemacht, die genau groß genug sind, um die vorbereiteten Follikel-Bündel aufzunehmen. Die Slits, also die Schlitze, werden mit einem Skalpell oder einer speziellen Nadel erzeugt.
Der Hauptvorteil der Slitgraft-Technik liegt in ihrer Fähigkeit, eine größere Haardichte in einem Bereich zu erzeugen, da mehrere Haare in einem einzigen Schlitz platziert werden können. Dies machte die Methode besonders attraktiv für Patienten, die eine umfassendere Abdeckung großer kahler Flächen suchten. Allerdings hat die Methode auch Nachteile: Da die Transplantate relativ groß sind, kann das Ergebnis manchmal unnatürlich wirken, insbesondere an der vorderen Haarlinie, wo feineres und dichteres Haarwachstum erforderlich ist, um ein natürliches Aussehen zu erzielen.
Im Laufe der Zeit wurden fortschrittlichere Techniken wie die Follicular Unit Extraction (FUE) und Follicular Unit Transplantation (FUT) entwickelt. Diese neueren Methoden ermöglichen es, einzelne Haarfollikel oder kleinere Gruppen von Haaren zu transplantieren, was zu einem natürlicheren und ästhetisch ansprechenderen Ergebnis führt. Daher werden Slitgrafts heute nur noch selten verwendet und gelten als veraltete Technik in der modernen Haartransplantation.
Verwandte Begriffe: Micrografts / Minigrafts
